Titelbild Marktflecken Villmar

KAB "St. Matthias" auf erlenbisreicher Fahrt in Mecklenburg-Vorpommern

 

„Das schreit nach Wiederholung“, so oder ähnlich der Tenor der Rückmeldungen nach dem Ausflug der KAB „St. Matthias“ nach Mecklenburg-Vorpommern. Der Ortsverein der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung hatte die 6-tägige Reise aus Anlass seines 75. Geburtstages schon für das Jahr 2021 geplant – wegen bekannter Gründe konnte die Reise erst jetzt stattfinden.

Vereinsmitglieder und Nichtmitglieder, Villmarer und Ex-Villmarer, Brechener und Lindenholzhausener füllten den Reisebus, den Sergej souverän durch teils enge Straßen manövrierte.

Die Anreise zur Mecklenburgischen Seenplatte wurde durch ein Frühstück, das die umsichtigen Reiseleiter Iris und Raimund Friedrich vorbereitet hatten, und einer Mittgaspause in Celle unterbrochen. Pünktlich zum Abendessen erreichte die Reisegesellschaft das Hotel in Banzkow bei Schwerin.

Der die Truppe während der Tage des Aufenthalts begleitende Reise-Führer, Dr. Horn, machte sofort darauf aufmerksam, dass man das „w“ am Ende der Ortsnamen Banzkow, Güstrow, Bützow usw. stimmlos spricht – hiermit gebe man zu erkennen, dass man sich mit Land und Leuten beschäftigt habe. Dr. Horns landeskundliche Erläuterungen in den besuchten Städten Schwerin, Wismar, Rostock, Warnemünde, Kühlungsborn, Bad Doberan, Plau am See, Waren an der Müritz und Lübeck mit dem Ortsteil Gothmund, einem ehemaligen Fischerdorf, brachte der Reisegesellschaft die Geschichte und Gegenwart des wunderschönen Landes näher.

Besonders in Erinnerung wird den Teilnehmern wohl das Schloss in der Landeshauptstadt Schwerin bleiben, das Weltkulturerbe Altstadt Wismar und die „Molli-Bahn“, die die KABler nach Bad Doberan brachte. Interessant und sehenswert waren in Kühlungsborn die Gästehäuser, in denen im Jahr 2007 die etwa 5390 Journalisten aus 78 Ländern untergebracht waren, die vom 33. G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm in alle Welt berichteten.

Am letzten Tag vor der Heimreise führte Dr. Horn die Besucher in und durch die Hansestadt Lübeck. Besondere Anziehungspunkte waren hier die gesamte Altstadt mit ihren zahlreichen Kirchen und dem Rathaus, die Musik- und Kongresshalle, kurz MUK genannt, die vielen Verkaufsstellen des weltbekannten Lübecker Marzipans und natürlich das Wahrzeichen der Stadt, das Holstentor, das auf der Rückseite des 50-DM-Scheins abgebildet war. Der Sinn, der auf der sogenannten Feldseite angebrachten Inschrift „Concordia domi foris pax“ (Eintracht innen, draußen Friede), sollte in der heutigen Zeit mehr Beachtung finden, waren sich die Reiseteilnehmer einig.

Die Hafenrundfahrt in Rostock und die etwa dreistündige Schifffahrt von Plau am See über den Plauer See, den Fleesensee, den Kölpinsee und schließlich über die Müritz nach Waren reiht sich nahtlos in die schönen Erinnerungen ein. Die Müritz ist mit 117 km² übrigens der größte See, der vollständig innerhalb Deutschlands liegt.

Die Abende im Hotel dienten dem zwanglosen Gedankenaustausch, im Norden Klönsnack genannt. Einige fieberten mit der Damen-Nationalmannschaft mit und freuten sich über den 2:1-Erfolg im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft. Ein Herr gestaltete mit und ohne Schifferklavier einen Abend mit bekannten und weniger bekannten Liedern und mit Erzählungen, die er mit Witzen ergänzte. Eine Erkenntnis nahmen die Zuhörer aus seinem Vortrag mit: Auf das Moin, moin antwortet man mit einem einfachen Moin, sonst gilt man als Schwätzer.

Auf der Heimreise dankte der Vorsitzende von „St. Matthias“, Paul Arthen, Sergej, dem Busfahrer, für die sichere Fahrt und dem Präses des Vereins, Pfarrer Michael Vogt, dessen humorvollen geistlichen Gedanken jeden Morgen die Reiseteilnehmer auf den Tag einstimmte.

Des Vorsitzenden besonderer Dank galt den Organisatoren der Fahrt, dem Ehepaar Iris und Raimund Friedrich. Die Verschiebung der Reise um ein Jahr und die kurzfristige Absage des ursprünglich gebuchten Hotels verbunden mit der Suche nach einer anderen Unterkunft, hatte den beiden zusätzliche Aufgaben beschert, die sie aber zu aller Zufriedenheit lösten, wie langanhaltendes Klatschen bewies.

Bekanntlich ist die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung ein Sozialverband, der unter anderem auch für menschenwürdige Arbeitsbedingungen eintritt. Deshalb war es für die Reiseteilnehmer besonders erschreckend, sehen zu müssen, unter welchen Bedingungen die meist ost-europäischen Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen an den verschiedensten Raststätten oder Parkplätzen vor allem an den Wochenenden campieren müssen.