Gestern wurden im Marktflecken Villmar die ersten 19 Stolpersteine vor vier Häusern verlegt (9 in Villmar und 10 in Weyer). Wir verschließen nicht die Augen vor der Vergangenheit. Mit der Verlegung der Stolpersteine wird die Erinnerung an unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger wach. Wir erinnern an das individuelle Schicksal von 19 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die während der NS-Zeit interniert, deportiert und ermordet wurden bzw. vor der Deportation in den Tod geflüchtet sind. Wir setzen mit den Stolpersteinen ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen der Nazi-Diktatur in unserer Gemeinde.
Vielen Dank an die Initiatoren der KAB Villmar und den Gemeindevertretern, die überparteilich mit großer Mehrheit vor einem Jahr den Weg für Verlegungen von Stolpersteinen in unserem Marktflecken bereitet haben. Weiterhin gilt der Dank den Mitgliedern des Arbeitskreises sowie den Schülern des Wahlpflichtkurses „Erinnerungskultur“ unter der Leitung von Frau Rektorin Isabelle Faust für die Recherche und Dokumentation und für die Vorbereitung der heutigen Verlegung und nicht zuletzt den Spendern, welche die Initiative finanziell unterstützen. Weiterhin ein großes Dankeschön an Herrn Gunter Demnig, dass er persönlich die ersten Stolpersteine verlegt hat.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud. So sollen mit den Inschriften der Stolpersteine diesen Villmarer und Weyerer Mitbürgern ein dauerhaft sichtbares Denk- und Mahnmal in den Straßen unseres Marktfleckens gesetzt werden.