Titelbild Marktflecken Villmar

"Marmor von der Lahn"

Vortrag über Videokonferenz

Der "Marmor von der Lahn" ist Thema eines reich bebilderten Vortrages, den Rudolf Conrads vom Lahn-Marmor-Museum am Dienstag, dem 23. März 2021 in der Zeit von 18:00 bis 19:00 Uhr im Rahmen einer Videokonferenz halten wird. Bequem am heimischen PC kann man sich über den Lahnmarmor, seine Entstehung, den Abbau und seine Verwendung informieren. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Anmeldung erfolgt über die Mailadresse stiftung(at)lahn-marmor-museum.de. Danach erhält der Interessent die Zugangsdaten  zum Vortrag (Zoom-Videokonferenz). Zur Teilnahme wird benötigt ein PC mit Internetanschluss und Lautsprecher. Um mit dem Referenten in Kontakt treten zu können, sind zusätzlich eine Kamera und ein Mikrofon erforderlich. Für Rückfragen steht Rudolf Conrads unter der Rufnummer 0173 7030066 zur Verfügung.

Entstanden ist der Lahnmarmor vor rund 380 Millionen Jahren. Weite Teile Deutschlands waren zu dieser Zeit von einem Meer bedeckt. Durch Vulkantätigkeit im devonischen Meer wurden Schalsteinsattel ausgebildet, die bis knapp unter die Wasseroberfläche reichten. Darauf entstanden Riffe, die sich hauptsächlich durch Stromatoporen aufbauten, eine zwischen Schwämmen und Korallen angesiedelte, mittlerweile ausgestorbene Art von Meereslebewesen. Aber auch Korallen, Muscheln und Schnecken beteiligten sich am Aufbau der Riffe. Diese Tiere benötigten eine durchschnittliche Wassertemperatur von 24° C. Da der heutige Kontinent Europa zu dieser Zeit durch die Verschiebung der Kontinentalplatten auf Äquatorhöhe lag, waren diese Voraussetzungen gegeben. Im Laufe der Erdgeschichte wurden die entstandenen Riffe durch Druck bei der Gebirgsbildung mit Überdeckungen von bis zu 1000 Metern verfestigt.

Der Lahnmarmor fand vielfache Verwendung an "prominenter" Stelle, so z.B. in den berühmten Epitaphien des Mainzer Doms und auch in den Domen von Berlin, Köln, Würzburg und Trier, beim einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen in der Abtei St.Matthias in Trier, zu der Villmar gehörte. Lahnmarmor wurde verwendet im barocken Marmorbad des Weilburger Schlosses, an den Altären der Mannheimer Jesuitenkirche, in der Klosterkirche Amorbach, in den Schlössern von Biebrich, Brühl, Benrath und Würzburg, im Wiesbadener Kurhaus, in der Eremitage in St.Petersburg, im Bahnhof Haydarpasha in Istanbul (Endstation der berühmten Bagdadbahn) und in der Eingangshalle des Empire-State-Building in New York.